Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsste die Welt ihre CO2-Emissionen jährlich um 20,4 % senken. Doch im Jahr 2023 betrug die globale Dekarbonisierungsrate lediglich 1,02 %. Dies bedeutet, dass die Welt zwanzigmal schneller dekarbonisieren müsste, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Diese Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Net Zero Economy Index von PwC, der jährlich die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen und deren Einfluss auf die Kohlenstoffintensität der Wirtschaft analysiert.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie weit die Welt noch von den Klimazielen entfernt ist. Um eine Erwärmung von über 2 Grad zu verhindern, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden. Nur so können wir den nötigen Wandel herbeiführen.“
Im Net Zero Economy Index untersuchen wir, wie sich die CO₂-Emissionen der G20-Länder entwickeln, in welchem Verhältnis das BIP zum Energieverbrauch steht und wie viel CO₂ pro Einheit verbrauchter Energie ausgestoßen wird.
Die Menschheit hat keinen Spielraum, um in ihren Bemühungen zur Bekämpfung der Klimaerwärmung nachzulassen. Dennoch erreichte die globale Dekarbonisierungsrate im Jahr 2023 nur 1,02 % – anstatt der für das 1,5-Grad-Ziel notwendigen 17,2%.
Gleichzeitig wächst der Druck mit dem steigenden Bedarf nach mehr Energie: inzwischen wäre eine Dekarbonisierungsrate von 20,4 % nötig. Diese zu erreichen erfordert echte Anstrengung: Die höchste jemals von einem G20-Land erreichte Dekarbonisierungsrate innerhalb eines Jahres betrug 11,08 % (Frankreich, 2014).
Dreimal soviel erneuerbare Energie und doppelte Energieeffizienz bis 2030 – darauf hatte sich die UN-Klimakonferenz in Dubai 2023, kurz COP 28, geeinigt. Seither stieg die gesamte installierte Kapazität erneuerbarer Energien von 2022 bis 2023 um 14 % auf 3.870 Gigawatt (GW) – ein Rekordanstieg.
Dennoch bleiben fossile Brennstoffe die dominierende Energiequelle: Der Verbrauch im letzten Jahr stieg um 1,5 % auf 16.007 GW. Damit droht der weltweit steigende Energiebedarf die Gewinne aus dem Wachstum erneuerbarer Energien vollständig zu beanspruchen.
Die vorliegende Studie legt Kennzahlen für die G20-Staaten offen. Wir vergleichen auch die Dekarbonisierungsraten der entwickelten und weniger entwickelten Nationen. Im Jahr 2023 verringerten die G7-Länder ihren CO₂-Ausstoß um 5,31 %, während die sieben größten Schwellenländer (E7: Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Türkei) einen leichten Anstieg von 0,04 % verzeichneten.
Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet die führenden Industrienationen dazu, bei der Reduzierung der CO₂-Emmissionen voranzugehen und weniger entwickelte Staaten beim Übergang hin zu erneuerbaren Energien zu unterstützen. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Das Zeitfenster schließt sich – ohne sofortige, anhaltende und gerechte Maßnahmen wird das 1,5-Grad-Ziel nicht erreicht.
Der Net Zero Economy Index soll die nationale und globale Kohlenstoffintensität (CO2/BIP) berechnen und die Änderungsrate verfolgen, die wir bis 2050 benötigen, um die Erderwärmung auf die geplante Schwelle von 1,5 °C zu begrenzen.
Das IPCC-Kohlenstoffbudget zeigt, wie stark die Emissionen in Zukunft reduziert werden müssen. Wir teilen dieses dieses durch den prognostizierten Anstieg des BIP. So machen wir sichtbar, wie stark die Emissionen reduziert werden müssen, unter der Voraussetzung, das prognostizierte BIP-Wachstum aufrechtzuerhalten.
Der Brennstofffaktor stellt dar, inwieweit sich der Energiemix eines Landes von fossilen Brennstoffen weg zu erneuerbaren Energiequellen verlagert hat.
Für jede verbrauchte Energieeinheit entsprechen die verschiedenen fossilen Brennstoffe unterschiedlichen Mengen an CO₂-Emissionen. Für jede Einheit Energie, die aus einer erneuerbaren Quelle verbraucht wird, werden die Emissionen auf vernachlässigbar oder Null reduziert. Ziel ist ein möglichst niedriger Brennstofffaktor.
Energieintensität (Energieeinheit/BIP) misst die Menge der verbrauchten Energie pro Einheit des erzeugten Bruttoinlandsprodukts. Der Wert gibt an, wie viel Energie benötigt wird, um eine bestimmte Menge des BIP zu erwirtschaften. Die Energieintensität wird beeinflusst durch
Net Zero Economy Index 2024
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Für den Index berechnen wir die nationale und globale Kohlenstoffintensität (CO₂ je Einheit BIP) und verfolgen die auf Basis des IPCC-Kohlenstoffbudgets erforderliche Veränderungsrate, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Diese teilen wir dann durch den prognostizierten Anstieg des BIP.
Basis dafür ist der Statistical Review of World Energy vom Energy Institute. Diese Publikation zeigt den Energieverbrauch pro Brennstoffart je Land und die CO₂-Emissionen basierend auf dem Verbrauch von Öl, Gas und Kohle auf.
Land- und Forstwirtschaft, Emissionen abseits von CO₂ und die Kohlenstoffbindung sind von dieser Analyse ausgeschlossen. Daher können diese Daten nicht direkt mit nationalen Emissionsinventaren verglichen werden.
Zu den Datenquellen gehören The Energy Institute, IEA, World Bank, OECD und PwC.
Partnerin, Clients & Markets Leaderin, Sustainability Consulting Leaderin, PwC Austria
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