PwC State of Climate Tech

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Klimatechnologien spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und sind essenziell für eine nachhaltige Zukunft. Trotz ihrer Bedeutung sind die globalen Investitionen in diesen Sektor rückläufig.

Vor drei Jahren verzeichnete die PwC State of Climate Tech Studie den Höhepunkt der Investitionen in Klimatechnologie. Im Laufe des Jahres 2024 waren die Trends bei Kapitalflüssen und Transaktionsvolumen rückläufig. Die Werte fielen unter das Niveau von 2019, bevor der Markt an Fahrt aufgenommen hatte.

Zugleich brachte das vergangene Jahr aber Chancen für Investitionen. In den USA erhielten Klima-Initiativen mit einem Fokus auf KI in den ersten drei Quartalen 2024 eine Milliarde US-Dollar mehr als im gesamten Jahr 2023. Technologie für Klimaanpassung und -resilienz war in mehr als einem Viertel (28 %) der Klimatechnologie-Geschäfte vertreten.

Rückläufige Investitionen

Volatile wirtschaftliche Bedingungen und hohe Fremdkapitalkosten trüben weiterhin das Investitionsumfeld im Bereich der Klimatechnologien. Risikokapital- und Private-Equity-Investitionen in diesem Sektor sind im Vorjahresvergleich weiter gesunken: von 79 Mrd. US-Dollar (Q4 2022 – Q3 2023) auf 56 Mrd. US-Dollar (Q4 2023 – Q3 2024). Diese Tendenz spiegelt den generellen Rückgang an weltweiten Gesamtinvestitionen wider.


Eine Ausnahme von der Verlangsamung bildet die Investition in US-Klimatechnologie-Startups. Diese blieb stabil mit 24,8 Milliarden US-Dollar zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem dritten Quartal 2023 und 24,0 Milliarden US-Dollar zwischen dem vierten Quartal 2023 und dem dritten Quartal 2024.


Agatha Kalandra

Agatha Kalandra, Partnerin, Sustainability Consulting Leaderin, PwC Österreich

„Unser derzeitiger Umgang mit Ressourcen ist nicht zukunftsfähig. Um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, braucht es Investitionen in die richtigen Technologien. Doch die aktuelle Marktlage schafft Unsicherheit – ein Umstand, der auch in Österreich die Investitionen in Klimatechnologien verringert.“

Anpassungsfähigkeit und Resilienz im Vordergrund

Obwohl das Investmentklima gedämpft ist, verzeichnen laut Marktanalyse einzelne Bereiche eine steigende Nachfrage. Insbesondere Technologien, die auf die Anpassungen an Klimarisiken ausgerichtet sind und die Resilienz stärken, wecken das Interesse vieler Investor:innen.

Dazu zählen z.B. Hochwasserschutzsysteme, Dürremanagement-Technologien und hitzebeständige Baumaterialien. Diese Technologien machten 28 % der untersuchten Climate-Tech-Deals aus und repräsentieren 12 % des gesamten Climate-Tech-Investitionsvolumen. Der Großteil der Investitionen entfiel jedoch erneut auf den Energiesektor, der mit 35 % der Climate-Tech-Investitionen ein Plus von 5 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete. 

Ein weiteres wachsendes Segment sind KI-getriebene Klimatechnologien. Investitionen in diesem Bereich stiegen von 5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023 auf 6 Mrd. US-Dollar in den ersten drei Quartalen 2024 – das entspricht 14,6 % des gesamten Investitionsvolumens im Klimatechnologiesektor.

Die wichtigsten Finanzierungssegmente waren dabei autonome Fahrzeuge (62 % der KI-bezogenen Investitionen) und industrielle Anwendungen (20 %) in den Bereichen Landwirtschaft, Smart Home und intelligente Energielösungen. 


Missverhältnis zwischen Emissionen und Finanzierung

Wie bereits in den vergangenen Jahren zeigt der Bericht erneut, dass die Investitionen noch immer nicht dort hinfließen, wo die Emissionen am größten sind. Der Industriesektor verursacht 34 % der globalen Treibhausgasemissionen, doch sein Anteil an Klimainvestitionen sank von 17 % im Jahr 2023 auf 7 % in den ersten drei Quartalen 2024. Damit bewegt sich dieser zwar immer noch in der Nähe des historischen Durchschnitts, steht aber in keinem guten Verhältnis zu den enormen Emissionsmengen, die dieser Sektor verursacht. 



„Gezielte Anreize wie steuerliche Vergünstigungen, Subventionen oder spezielle Förderprogramme könnten dazu beitragen, mehr Kapital in den Industriesektor zu lenken. Gleichzeitig ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen privaten Investor:innen, staatlichen Institutionen und Industriekonzernen nötig, um nachhaltige Technologien schneller zur Marktreife zu bringen. Nur so lässt sich der Industriesektor transformieren und ein wirkungsvoller Beitrag zur globalen Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten.“

Agatha Kalandra

Die Daten zeigen, dass das Ziel "Klimaschutz" allein nicht ausreicht, um Investor:innen zur Finanzierung von Klimatechnologie-Startups zu motivieren. Gleichzeitig ist klar, dass der globale Wandel zu einer Low-Carbon-Wirtschaft weitergeht – und dass Investor:innen und Unternehmen erheblichen Wert schaffen können, wenn sie diesem Wandel frühzeitig Rechnung tragen.

Innovative Möglichkeiten im Bereich Klimatechnologie zu erkunden – speziell in den Bereichen KI, Anpassung und Klimaschutzlösungen für Sektoren mit hohen Emissionen – stellt eine Chance dar, sich rechtzeitig vorteilhaft zu positionieren.

State of Climate Tech: Englisches Original

Sustainability & ESG

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Agatha Kalandra

Agatha Kalandra

Partnerin, Clients & Markets Leaderin, Sustainability Consulting Leaderin, PwC Austria

Tel: +43 664 183 08 73

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