Krypto-Investments: Traditionelle Hedge-Fonds sind gespalten, Krypto-Natives bleiben trotz Marktturbulenzen zuversichtlich

Aug 03, 2023

PwC Global Crypto Hedge Fund Report 2023: Die Krypto-Trends der Investmentfonds

  • Die Zahl der traditionellen Hedge-Fonds, die in Krypto-Assets investieren, sank im Jahr 2023 von 37 % auf 29 %
  • Jedoch planen 46 % der traditionellen Hedge-Fonds bis Ende 2023 sogar mehr Kapital in die Anlageklasse zu investieren
  • 93 % der Krypto-Hedge-Fonds erwarten, dass die Marktkapitalisierung von Krypto-Assets Ende 2023 höher sein wird als 2022
  • 91 % der traditionellen Hedge-Fonds-Investor:innen vertrauen vor allem auf Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) – keine NFT-Investitionen mehr in 2023
  • 31 % der traditionellen Hedge-Fonds sehen in der Tokenisierung die größte Wachstumschance
  • Fonds fordern mehr Transparenz und regulatorische Anforderungen, um das Vertrauen in die Anlageklasse zu stärken

Wien, 03. August 2023 – Der Prozentsatz der traditionellen Hedge-Fonds, die in Krypto-Assets investieren, ging von 37 Prozent im Jahr 2022 auf 29 Prozent im Jahr 2023 zurück. Dennoch scheint das Vertrauen in das Wertversprechen und die langfristige Stabilität von Krypto-Assets weiterhin robust zu sein: So wollen trotz Marktvolatilität und der regulatorischen Hindernisse, die das Vertrauen in die Anlageklasse geschwächt haben, traditionelle Hedge-Fonds ihr Engagement in Krypto-Assets in diesem Jahr entweder gleichbleibend beibehalten oder sogar weiter erhöhen. Das zeigen die Ergebnisse des PwC Global Crypto Hedge Fund Report 2023.

Aus dem Report geht zudem hervor, dass der durchschnittliche Anteil der Krypto-Assets am verwalteten Gesamtvermögen der befragten traditionellen Hedge-Fonds im letzten Jahr von 4 auf 7 Prozent gestiegen ist. 93 Prozent der befragten Krypto-Hedge-Fonds erwarten, dass sich die Marktkapitalisierung von Krypto-Assets bis Ende 2023 erhöhen wird.

„Trotz der Marktvolatilität, des Preisverfalls bei digitalen Vermögenswerten und des Zusammenbruchs einer Reihe von Krypto-Unternehmen erwarten wir, dass die globalen Investitionen in Krypto-Vermögenswerte im Jahr 2023 stark bleiben. Eine Erhöhung der Veranlagungen in Krypto-Werte durch traditionelle Hedge-Fonds, die sich am Krypto-Markt langfristig engagieren, ist eindeutig erkennbar“, erklärt Johannes Edlbacher, Steuerexperte und Partner bei PwC Österreich.

Traditionelle Hedge-Fonds: Beibehaltung bzw. Steigerung der Investments

Allgemeine Diversifizierung und langfristige Outperformance sind die häufigsten Gründe, die traditionelle Hedge-Fonds für die Aufnahme von Krypto-Assets in ihre Portfolios anführen. Mehr als die Hälfte (54 %) der traditionellen Hedge-Fonds, die bereits in Krypto-Assets investieren, beabsichtigen, das in diesem Jahr eingesetzte Kapital in gleicher Höhe beizubehalten – 46 Prozent planen sogar, bis Ende 2023 mehr Kapital in die Anlageklasse zu investieren. Dabei vertraut die überwiegende Mehrheit (91 %) der traditionellen Hedge-Fonds-Investor:innen in die beiden – nach Marktkapitalisierung und Börsenvolumen – größten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum. Im Gegensatz zu einem von fünf befragten traditionellen Hedge-Fonds im letzten Jahr gibt in diesem Jahr keiner der Befragten an, in Non-Fungible Tokens (NFTs) zu investieren – ein deutlicher Rückgang seit dem NFT-Hoch im Jahr 2021.

Auf die Frage nach Plänen zur Erhöhung des Krypto-Engagements geben mehr als ein Drittel (37 %) der traditionellen Hedge-Fonds, die derzeit nicht in Krypto-Assets investieren, an, neugierig zu sein, aber die weitere Reifung der Assets abzuwarten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 30 Prozent, die im letzten Jahr gemeldet wurden. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) sagen hingegen, dass sie in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich nicht investieren werden. 

Tokenisierung als Weg in die Zukunft

Traditionelle Hedge-Fonds zeigen ein größeres Interesse an tokenisierten Vermögenswerten, Rund ein Viertel beschäftigt sich mit solchen Veranlagungen. Bei den Krypto-Hedge-Fonds sind es mit 15 Prozent der Befragten vergleichsweise weniger. Die Tokenisierung verspricht mehr Effizienz durch schnellere Abwicklungen der Transaktionen und geringere Kosten. Etwa jeder dritte (31 %) der befragten traditionellen Hedge-Fonds sieht in der Tokenisierung die größte Wachstumschance im Bereich der Krypto-Assets für das kommende Jahr.

Klare Vorschriften als Schlüssel zum Anleger-Engagement

Mehr als zwei Drittel (71 %) der befragten traditionellen Hedge-Fonds sind derzeit nicht in Krypto-Assets investiert – verglichen mit 63 Prozent im letzten Jahr. Zu den Hauptgründen zählen hier weiterhin: Reputationsrisiken, fehlende regulatorische und steuerliche Klarheit, unzureichende oder unzuverlässige Daten Dritter sowie fehlende Anlagemandate. Auch die Ereignisse des letzten Jahres auf dem Krypto-Markt – einschließlich des Zusammenbruchs einer Reihe von Krypto-Dienstleistern – wurden von den befragten traditionellen Hedge-Fonds als überwiegend negativ bewertet: 57 Prozent gaben an, dass ihre Aussichten negativ oder stark negativ beeinflusst wurden.

„Neben den Marktturbulenzen im letzten Jahr beeinträchtigen derzeit vor allem die regulatorischen Unsicherheiten und Hindernisse die Investitionsentscheidungen vieler Fonds. So geben mehr als die Hälfte der befragten Investor:innen an, in Zukunft wahrscheinlich verstärkt in digitale Vermögenswerte zu investieren, sobald mehr Transparenz, regulatorische Sicherheit und Risikomanagement vorhanden sind“, erklärt Carina Wolf, Krypto-Expertin und Senior Managerin bei PwC Österreich. 

So fordern auch Krypto-Hedge-Fonds mehr Transparenz und regulatorische Anforderungen, um das Risiko für die Anleger:innen zu mindern und das Vertrauen in die Anlageklasse zu stärken. Zu diesen Forderungen an Kryptobörsen gehören die verpflichtende Trennung von Vermögenswerten der Kunden (von 75 % aller Befragten hervorgehoben), verpflichtende Finanzprüfungen (62 %) und eine unabhängige Aufstellung von Reserven (60 %). Liquidität – einst der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Handelsplatzes – wird heute als ebenso wichtig erachtet, wie die Sicherheit der Handelsplattform. 21 Prozent der befragten Krypto-Hedge-Fonds sehen die Sicherheit der Handelsplattform als wichtigstes Kriterium, verglichen mit nur 10 Prozent im letzten Jahr. Nach den Marktereignissen von 2022 wurde außerdem festgestellt, dass etwas mehr als die Hälfte (53 %) der befragten Krypto-Hedge-Fonds ihre Risikomanagement-Prozesse in Bezug auf Gegenparteien verbessert haben.

Den vollständigen Report im englischen Original finden Sie unter: https://www.pwc.com/gx/en/new-ventures/cryptocurrency-assets/5th-annual-global-crypto-hedge-fund-report-july-2023.pdf

 

Über die Studie

Der Global Crypto Hedge Fund Report 2023 untersucht den aktuellen Stand und die Entwicklung des Krypto-Hedge-Fonds-Marktes im vergangenen Jahr. Die in diesem Bericht enthaltenen Daten stammen aus zwei Erhebungen: Die erste aus einer im 1. Quartal 2023 in Zusammenarbeit mit CoinShares durchgeführten Untersuchung einer Stichprobe von 131 Krypto-nativen Hedge-Fonds (d. h. Hedge-Fonds, die mit der Absicht gegründet wurden, hauptsächlich in Krypto-Assets zu investieren) schließt Daten von Krypto-Index-Fonds und Krypto-Risikokapital-Fonds aus. Im Rahmen der zweiten Erhebung, die in Zusammenarbeit mit der Alternative Investment Management Association (AIMA) entstand, wurden Daten von 59 traditionellen Hedge-Fonds (d. h. Hedge-Fonds mit einem gewissen oder keinem Engagement in Krypto-Assets) erfasst. Die Umfrage zielte insbesondere darauf ab, die Auswirkungen der relevantesten Marktverwerfungen des letzten Jahres auf die Fondsmanager zu verstehen. Der Global Crypto Hedge Fund Report 2023 zeigt aufbauend auf den Umfrageergebnissen die wichtigsten Trends auf.

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Die Alternative Investment Management Association (AIMA) ist der weltweite Vertreter der Branche für alternative Investments mit rund 2.100 Unternehmensmitgliedern in über 60 Ländern. Die AIMA-Fondsmanager:innen verwalten zusammen ein Vermögen von mehr als 2,5 Billionen US-Dollar in Hedge-Fonds und privatem Kreditvermögen. Die AIMA nutzt das Fachwissen und die Vielfalt ihrer Mitglieder, um bei Brancheninitiativen wie Interessenvertretung, politischem und regulatorischem Engagement, Bildungsprogrammen und Leitfäden für bewährte Praktiken eine führende Rolle zu übernehmen. Weitere Informationen finden Sie unter www.aima.org

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Isabel Bader

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Lukas Stieger

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