Jun 20, 2023
Wien, 20. Juni 2023 – Trotz der sich weltweit abschwächenden Konjunktur hält die „große Resignation“ an. Eine:r von vier Beschäftigten weltweit (26 %) gibt an, in den nächsten zwölf Monaten den Arbeitsplatz wechseln zu wollen, gegenüber 19 Prozent im Vorjahr. Das zeigen die Ergebnisse der „Hopes and Fears Global Workforce Survey 2023“ von PwC, in der die Einstellungen und Verhaltensweisen von fast 54.000 Berufstätigen in 46 Ländern untersucht wurden.
Die Arbeitnehmer:innen, die am ehesten den Arbeitgeber wechseln würden, fühlen sich überlastet (44 %), haben Schwierigkeiten ihre Rechnungen zu bezahlen (38 %), oder gehören der Generation Z an (35 %). Weniger als die Hälfte (47 %) dieser jungen Gruppe gab außerdem an, dass sie ihre Arbeit als erfüllend empfinden und dass sie bei der Arbeit „sie selbst sein“ können (51 %).
Die Auswirkungen der Inflation auf den Arbeitsmarkt sind groß
Die wirtschaftliche Abkühlung und die steigenden Kosten im Alltag wirken sich deutlich auf die Arbeitnehmer:innen aus. Der Anteil der Beschäftigten weltweit, die angaben, dass sie am Ende des Monats noch Geld übrighaben, ist von 47 Prozent im letzten Jahr auf 38 Prozent gesunken. Der wirtschaftliche Druck treibt auch die Forderungen nach mehr Lohn in die Höhe: Der Anteil der Arbeitnehmer:innen, die eine Gehaltsverhandlung planen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 35 Prozent auf 42 Prozent gestiegen.
Nicole Prieller, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich, erläutert: „Wir sehen, dass es mehr denn je auf das Leadership ankommt, um Talente zu halten. Führungskräfte müssen heute auf ihre Mitarbeiter:innen hören, wenn sie eine zukunftsfähige Belegschaft für morgen schaffen wollen. Dazu gehört auch, die Wünsche und Bedürfnisse, die es aktuell aufgrund der prekären Wirtschaftslage gibt, zu verstehen und darauf zu regieren.“
KI-Revolution in der Arbeitswelt: Qualifizierte und junge Arbeitnehmer:innen optimistisch
Mehr als die Hälfte (52 %) der Arbeitnehmer:innen weltweit erwartet, dass sich KI in den nächsten fünf Jahren positiv auf ihre Karriere auswirken wird, wobei fast ein Drittel (31 %) der Meinung ist, dass sie ihre Produktivität und Effizienz bei der Arbeit steigern wird. Viele sehen KI auch als Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen (27 %). In der Einstellung gegenüber KI treten die finanzielle Situation, persönliche Qualifikation und demografische Unterschiede deutlich hervor:
Die Transformation als Schlüsselrolle bei der Mitarbeiterbindung
Insbesondere die jüngeren Generationen glauben, dass ihre Arbeitgeber ohne Transformation langfristig nicht überleben werden (40 %). Das Vertrauen in die Langlebigkeit des Unternehmens ist aber auch der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung. So sind die pessimistischen Beschäftigten mehr als doppelt so häufig bereit, in den nächsten zwölf Monaten zu gehen.
„CEOs wissen, dass sie ihr Unternehmen immer wieder neu erfinden müssen, um die nächste Herausforderung zu bestehen – denn ohne Transformation werden die Arbeitgeber die aktuellen Herausforderungen nicht bewältigen. Dabei dürfen Führungskräfte nicht immer der gleichen Gruppe von Fachkräften hinterherlaufen, sondern müssen bestehende Talente erkennen und im Unternehmen weiterbilden. Auch beim Einstellungsprozess dürfen sie die Menschen nicht nur auf der Grundlage ihrer aktuellen Qualifikationen beurteilen, sondern auch auf der Grundlage dessen, was sie in Zukunft leisten können“, so Expertin Nicole Prieller.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://direkt.pwc.at/hopes-and-fears
Über die Studie:
Im April 2023 befragte PwC 53.912 Personen, die erwerbstätig sind oder auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind. Die Befragung wurde so konzipiert, dass sie eine Reihe von Branchen, demografischen Merkmalen und Arbeitsmustern widerspiegelt. Die Stichprobe wurde auf 46 Länder aufgeteilt und die Größen wurden so skaliert, dass sie den Anteil der einzelnen Regionen am globalen BIP repräsentieren.
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