Unsere aktuelle "Gehaltsfairness-Studie" rückt diese Ungleichheit in den Fokus. Die repräsentative Umfrage unter 1.000 Österreicher:innen zeigt: Die Meinungen zum Gender Pay Gap gehen auseinander. Gleichzeitig wird deutlich, wie dringend mehr Aufklärung notwendig ist und dass Unternehmen gefordert sind, für mehr Transparenz bei Gehältern zu sorgen.
69 % der Österreicher:innen sehen keine Verbesserung in der Gehaltsgleichheit zwischen Männern und Frauen – ein Ergebnis, das mit dem letztjährigen Women in Work Index von PwC übereinstimmt. Die Wahrnehmung dieser Ungleichheit unterscheidet sich jedoch stark zwischen den Geschlechtern:
59 % der Frauen und 47 % der Männer sind überzeugt, dass Männer in ihrer Branche besser bezahlt werden.
75 % der Männer empfinden ihr eigenes Gehalt als leistungsgerecht, während nur 67 % der Frauen ihr Einkommen als fair einstufen.
Nur 50 % der Männer halten den Gender Pay Gap für ein echtes Problem – im Vergleich zu 66 % der Frauen.
52 % der Männer sehen die Medienberichterstattung als übertrieben an, während nur 28 % der Frauen dieser Meinung sind.
Fast jeder zehnte Mann glaubt, dass es den Gender Pay Gap überhaupt nicht gibt.
„Die Zahlen verdeutlichen, dass es nicht nur einer besseren Aufklärung, sondern auch eines stärkeren Bewusstseins für Gehaltsunterschiede bedarf, um langfristig mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt zu schaffen.“
Johanna Schaller, Senior Managerin Workforce Transformation, PwC ÖsterreichTop 3 Nennungen unter den Befragten: Frauen übernehmen oft Care Tätigkeiten, sind häufiger in Teilzeitstellen oder Berufen mit geringerer Bezahlung beschäftigt, während Männer stärker in Führungspositionen vertreten sind.
Mehr als ein Viertel der Österreicher:innen macht Frauen selbst für die ungleiche Bezahlung verantwortlich. Sie kommunizieren ihre Gehaltsvorstellungen zu zaghaft und entscheiden sich häufiger für schlechter bezahlte Jobs. Ein Drittel der Befragten sehen eine mangelnde Durchsetzungskraft von Frauen in Führungspositionen.
75 % sind sich einig, dass es zu wenig Aufklärung über das Thema gibt, sogar acht von zehn Frauen wünschen sich mehr Wissen dazu. Zwei Drittel finden es generell schwierig, den Unterschied in den Gehältern zwischen Männern und Frauen nachzuvollziehen. Problematisch ist auch das Informationsdefizit, was Männer in vergleichbaren Positionen verdienen. Nur 51 % der Frauen wissen darüber Bescheid, bei den Männern sind es 58 %.
Von Unternehmen wird jetzt mehr Transparenz gefordert: 54 % geben an, dass es in ihrem Unternehmen an Gehaltstransparenz mangelt – die Generation Z empfindet dies mit 61 % am deutlichsten.
Trotz aller Skepsis zeigt sich eine positive Entwicklung: 24 % der Befragten wären bereit, auf einen Teil des eigenen Gehalts zu verzichten, wenn dadurch mehr Lohngerechtigkeit im Unternehmen erreicht würde. Dabei sind Männer (27 %) eher zu diesem Schritt bereit als Frauen (21 %). Besonders junge Menschen setzen ein Zeichen: 74 % der 14- bis 19-Jährigen würden für mehr Fairness auf einen Teil ihres Gehalts verzichten.
Generell scheinen die jüngeren Generationen das Thema Gehalt zu enttabuisieren. Die Gen Z spricht deutlich offener über das eigene Gehalt (69 %). Der Grundstein für mehr Transparenz am Arbeitsplatz und mehr Wissen über die Gehaltsverhältnisse ist also gelegt.
„Trotz komplexer Ursachen des Gender Pay Gaps gibt es einen klaren Weg zur Verbesserung: Transparenz. Besonders die Gen Z geht hier mit ihrer offenen Kommunikation als Vorbild voran. Neben der Politik sind auch Unternehmen gefordert, mit klaren Gehaltsstrukturen und Gleichstellungsmaßnahmen gegenzusteuern.“
Johanna Schaller, PwC ÖsterreichUnsere Studie zeigt: Gehaltsungleichheit bleibt eine Herausforderung, aber die Diskussion um Lohngerechtigkeit wird lauter. Während die Gen Z neue Maßstäbe in Sachen Transparenz setzt, liegt es an Unternehmen und Politik, mit klaren Strukturen und faktenbasierter Aufklärung für echte Verbesserungen zu sorgen.