Chancen und Ängste der Österreicher:innen

ChatGPT & Künstliche Intelligenz

chatbot
  • März 28, 2023

Über die Studie

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent befragte im Februar 2023 im Auftrag von PwC Österreich insgesamt 1.001 Personen österreichweit im Alter zwischen 14 und 75 Jahren.

Folgende Generationen sind Studienteilnehmer:innen:

  • Generation Z (Gen Z): 12-28 Jahre
  • Millenials (Gen Y): 29-42 Jahre
  • Generation X (Gen X): 43-57 Jahre
  • Baby-Boomer: 58-76 Jahre

Chance oder Gefahr?

Der jüngste Erfolg von OpenAIs ChatGPT zeigt: KI hat unseren Alltag erreicht. Eine repräsentative Umfrage unter 1.001 Österreicher:innen deckt nun Einstellungen, Wünsche und Nutzungsverhalten in der Bevölkerung auf. Die Ergebnisse zeigen: KI und KI-Tools wie ChatGPT sind in Österreich noch stark umstritten. Zwar erkennen die Österreicher:innen durchaus das Potenzial der Anwendungen, aber dennoch überwiegen Vorbehalte und Unsicherheiten.


Nutzung von ChatGPT nach Generationen

Mehr Hype als Realität – noch zaghafte Nutzung von ChatGPT:

ChatGPT ist aktuell noch mehr Hype als Realität: 18 Prozent der Österreicher:innen nutzen das KI-Tool oder haben es bereits genutzt. Dabei ist ChatGPT vor allem bei Jüngeren beliebt: Rund ein Drittel (34 %) der Gen Z (12-28 Jahre) gibt an, das KI-Tool zu nutzen oder bereits genutzt zu haben. Doch das Interesse der Österreicher:innen ist geweckt und ChatGPT hat Zukunftspotenzial: Rund ein Viertel (26,7 %) der Befragten, die das Tool bisher noch nicht nutzen, möchten das in naher Zukunft tun.

„KI-Lösungen verbessern sich laufend: Ob GPT4 oder bilderkennende Analysetools, die Jahre vor Ausbruch Brustkrebs erkennen können – fast täglich kommen derzeit Meldungen von echten Meilensteinen in der Anwendung von künstlicher Intelligenz in die Medien. KI wird auf diese Weise gerade jetzt Teil unseres Alltags – wir erleben sozusagen Technologiegeschichte.“

Andreas Hladky, Partner und Leiter des Bereichs Digital Consulting bei PwC Österreich

KI-Anwendungen: Chance oder Gefahr?

Fast zwei Drittel (63 %) der Befragten sind der Meinung, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT unsere Gesellschaft – vor allem im Arbeits- und Bildungsbereich – revolutionieren werden. Dennoch haben 67 Prozent nur wenig Vertrauen in KI-Anwendungen und empfinden deren zunehmenden Einsatz als beängstigend oder beunruhigend. Das Misstrauen ist mit 56 Prozent bei der Gen Z am geringsten und bei der Generation Baby-Boomer mit 81 Prozent am stärksten ausgeprägt.

Zu den größten Sorgen und Ängsten der Österreicher:innen zählen, dass ChatGPT und KI verstärkt für Betrugsmaschen eingesetzt werden könnten (78 %) und dass sie auf unseriöse Informationsquellen zurückgreifen oder Falschinformationen darstellen (77 %). Zudem haben die Befragten moralische und ethische Bedenken (67 %). Sie sorgen sich auch um den Schutz ihrer Privatsphäre sowie persönlichen Daten und erachten ChatGPT und KI als potenzielle Bedrohung für gesellschaftliche Grundrechte wie die Meinungsfreiheit (67 %). Darüber hinaus haben fast zwei Drittel (65 %) der Österreicher:innen die Sorge, dass KI in ferner Zukunft übermächtig oder sogar unkontrollierbar werden könnten und dass sie durch ihren hohen Energieverbrauch eine zusätzliche Belastung für unsere Umwelt darstellen (61 %).


Österreicher:innen fürchten um Arbeitsplätze, möchten Vorteile von KI aber im Job nutzen

63 Prozent sind der Meinung, dass KI und KI-Anwendungen wie ChatGPT in Zukunft zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich bedrohen und für einen Wandel in der Arbeitswelt sorgen könnten. Dabei glaubt rund ein Drittel (37 %), dass der eigene Arbeitsplatz ganz oder zumindest teilweise ersetzt werden könnte. Insbesondere bei der Gen Z bangt jede:r Zweite um den eigenen Arbeitsplatz (50 %). Bei den Millennials sowie der Generation Baby-Boomer ist es mit 37 bzw. 32 Prozent vergleichsweise nur rund jede:r Dritte. Dennoch sehen viele Österreicher:innen auch Vorteile im Einsatz von KI: Mehr als die Hälfte (57 %) denkt, dass dadurch mühsame und lästige Aufgaben wegfallen könnten und sich die Arbeit effizienter gestalten lassen könnte. 40 Prozent möchten, dass die Vorteile von KI genutzt und zukünftig verstärkt zur Arbeitserleichterung eingesetzt werden.

„Menschen haben Angst, Künstliche Intelligenz könnte künftig unsere Arbeit wegnehmen. Gleichzeitig fehlt es der Wirtschaft an Fachkräften und Talenten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Mitarbeiter:innen die Angst vor der Automatisierung zu nehmen und da – wo sinnvoll – Aufgaben und Prozesse zu vereinfachen. Das bietet gleichzeitig eine Chance: Unternehmen können so Talente "freischaufeln", die sich dann vermehrt der Lösung wirklich wichtiger gesellschaftlicher und umweltspezifischer Herausforderungen widmen können.“

Andreas Hladky, Partner und Leiter des Bereichs Digital Consulting bei PwC Österreich

Österreicher:innen sind für ein Verbot von ChatGPT und KI im Bildungsbereich

Fast drei Viertel der Österreicher:innen (73 %) sind der Meinung, dass sich der zunehmende Einsatz von KI-Anwendungen wie ChatGPT negativ auf den Bildungsbereich wie beispielsweise das Bildungsniveau junger Menschen auswirken könnte. Folglich sind fast zwei Drittel (64 %) dafür, dass der Einsatz von ChatGPT und weiteren KI-Anwendungen an Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen verboten werden sollte.

„Die Österreicher:innen haben Vorbehalte, dass neue Technologien den Bildungsbereich durcheinander bringen könnte. Damit teilen sie die Sorgen, die es auch in anderen Ländern gibt. Wir stehen uns jedoch mit unserer Technologieskepsis ein wenig selbst im Weg, denn moderne Bildungseinrichtungen nützen die Technologien, anstatt sie zu verbannen und stellen damit sicher, dass ihre Schüler:innen und Student:innen zukunftssicher ausgebildet werden.“

Andreas Hladky, Partner und Leiter des Bereichs Digital Consulting bei PwC Österreich

Über die Umfrage

Im Auftrag von PwC Österreich befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Februar 2023 insgesamt 1.001 Personen österreichweit im Alter zwischen 14 und 75 Jahren zu ihrem Nutzungs- und Einstellungsverhalten gegenüber ChatGPT und KI. Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.

Nutzung von ChatGPT nach Generationen

Mehr Hype als Realität – noch zaghafte Nutzung von ChatGPT:

Nur 18 % der Österreicher:innen nutzen oder haben ChatGPT bereits genutzt. Insbesondere bei jüngeren Personen ist das KI-Tool bereits beliebt: Rund ein Drittel (34 %) der Gen Z gibt an, ChatGPT zu nutzen oder bereits genutzt zu haben. Bei den Millennials sind es 22 %, bei der Gen X 11 % und bei der Generation Baby-Boomer nur mehr 6 %.

Interesse der Österreicher:innen ist geweckt – ChatGPT hat Zukunftspotenzial:

Rund ein Viertel (26,7 %) der Östereicher:innen, die ChatGPT bisher noch nicht nutzen, haben dies in absehbarer Zeit vor. Die Anzahl der Nutzer:innen könnte sich also schon bald erhöhen. 

Verwendung von ChatGPT

ChatGPT erfüllt vielfältige – teils kuriose – Verwendungszwecke. Die derzeitig aktiven und potenziell zukünftigen Nutzer:innen geben an, das KI-Tool bereits für die folgenden Zwecke zu nutzen oder zukünftig (öfters) nutzen zu wollen: 

Beruflich und Privat

  • 75% Übersetzen/ Verfassen von fremdsprachlichen Texten
  • 73% Recherchezwecke, Produktvergleiche, Empfehlungen, Rezepte
  • 61% Texte zur Unterhaltung
  • 55% berufsbezogene Texte

Schulische Zwecke

  • 57% zur Vorbereitungen auf Prüfungen
  • 38% für Hausarbeiten und Referate
  • 33% zum "Schummeln" während Prüdungen

ChatGPT als „Liebesflüsterer“

37% lassen sich von ChatGPT Nachrichten von ihren Liebsten verfassen, dazu zählen:

  • Liebesgrüße
  • Liebesbriefe
  • Liebesgedichte

Zukunftsausblick und Sorgen / Ängste

Fast zwei Drittel (63 %) der Österreicher:innen sind überzeugt, dass KI und KI-Anwendungen wie ChatGPT unsere Gesellschaft – vor allem im Arbeits- und Bildungsbereich – revolutionieren oder wesentlich verändern werden. Außerdem haben rund 67% wenig Vertrauen in KI (-Anwendungen) und empfinden den zunehmenden Einsatz als beängstigend oder beunruhigend. 


ChatGPT im Arbeits- und Bildungsbereich

  • 63 % denken, dass KI und KI-Anwendungen wie ChatGPT in Zukunft für einen Wandel in der Arbeitswelt sorgen könnten.
  • 37 % sehen den eigenen Arbeitsplatz bedroht und glauben, dass dieser (zumindest teilweise) ersetzt werden könnte.
  • 57 % denken, dass durch den Einsatz von KI (-Anwendungen) mühsame und lästige Aufgaben wegfallen könnten und sich damit die Arbeit effizienter gestalten lassen könnte.
  • 40 % möchte, dass die Vorteile von KI (-Anwendungen) genutzt und zukünftig verstärkt zur Arbeitserleichterung eingesetzt werden. 
  • 73 % sind der Meinung, dass sich der zunehmende Einsatz von KI (-Anwendungen) negativ auf den Bildungsbereich bzw. auf das Bildungsniveau auswirken könnte.
  • 64 % sind dafür, dass der Einsatz und die Nutzung von KI (-Anwendungen) an Bildungseinrichtungen verboten werden.

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Kontakt

Andreas Hladky

Andreas Hladky

Partner, PwC Austria

Tel: +43 699 113 670 00

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