Trotz Unsicherheiten und Herausforderungen wie den Klimawandel sowie Ressourcenknappheit steigt die Zuversicht innerhalb der Immobilienbranche und ist damit auf dem Höchststand seit 2014.
Dies ist eines der Kernergebnisse der Studie „Emerging Trends in Real Estate, Europe 2022 – Road to Recovery“, die PwC gemeinsam mit dem Urban Land Institute (ULI) erstellt hat.
Die Immobilienbranche hat sich in der Krise als widerstandsfähig erwiesen. Die Zuversicht steigt laut der Studie, wodurch der Optimusmus der Investor:innen widergespiegelt wird. Rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass das Geschäftsvertrauen (52 %), die Rentabilität (49 %) sowie die Anzahl der Mitarbeitenden in ihrem Unternehmen (53 %) im Jahr 2022 steigen werden. Das sind jeweils mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Neben branchenübergreifenden Themen wie Cybersichereit (67%), steigender Inflation (59%) sowie die Veränderung der Zinssätze (55%) wurden die Immobilienmanager auch nach potenziellen branchenspezifischen Problemfeldern befragt. Hierbei schätzen 88 Prozent die steigenden Baukosten sowie die Verfügbarkeit von Ressourcen als besorgniserregend ein, gefolgt von der Verfügbarkeit von passenden Grundstücken und Anlagen (66%). Auch das Thema Nachhaltigkeit sowie die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung (61%) sind laut den Befragten wichtige Faktoren in der Immobilienbranche.
Auch dieses Jahr wurden die Immobilienmanager zu den europäischen Standorten und dessen Attraktivität befragt sowie ein Ranking erstellt. Dabei definieren Investor:innen die Verfügbarkeit von Vermögenswerten sowie Möglichkeiten für neue Entwicklungen als wichtigste Kriterien bei der Auswahl einer Stadt.
London liegt wieder an der Spitze. Der letztjährige Favorit, Berlin rutscht auf den zweiten Platz. Immobilienmanager schätzen an Berlin sowie an den anderen deutschen Städten, Frankfurt (Platz 4), München (Platz 5) und Hamburg (Platz 8), vor allem die guten Investitions- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die robuste Wirtschaft. Weiters sind die kurzen Pendelzeiten in die Innenstädte im Vergleich zu Paris und London ein entscheidender Vorteil.
Auf Platz 3 ist auch heuer wieder Paris. Besonders attraktiv sind die bevorstehenden Olympischen Spiele, ein hervorragendes Verkehrsnetz, niedrige Mieten sowie das hohe Wachstumspotenzial.
Barcelona und Brüssel konnten ihren Platz unter den 10 attraktivsten Städten sichern, während Wien um zwei Positionen abrutscht und somit derzeit auf Platz 12 rankt.
Ob Büroräume in Zukunft stark nachgefragt werden ist noch ungewiss. 85 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass auch in Zukunft immer mehr von zuhause oder unterwegs gearbeitet wird und sich der Nachfragerückgang nach Büroräumen daher kaum mehr aufhalten lässt. Dennoch stimmen 82 Prozent der Aussage zu, dass die Zentrale eines Unternehmens auch künftig eine wichtige Rolle spielen wird, um die Organisationskultur zu prägen und Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Etwa zwei Drittel der Befragten (68%) sehen die interne Transformation als Top-Priorität in den kommenden fünf Jahren. Als wichtigste Faktoren werden hier die Integration innovativer Technologien (92%), Nachhaltigkeitsaspekte (90%) sowie die Rekrutierung neuer Talente und die Weiterbildung der Belegschaft (73%) genannt.
„Für das kommende Jahr lauten die zentralen Herausforderungen der Immobilienbranche ESG und Digitalisierung. Wer hier nicht umgehend den richtigen Kurs einschlägt, fährt in unruhige Gewässer."
Die Studie „Emerging Trends in Real Estate, Europe 2022 – Road to Recovery“ wurde gemeinsam mit dem Urban Land Institute (ULI) erstellt. Sie beleuchtet die wichtigsten Branchentrends und bietet ein Ranking der attraktivsten Standorte für Immobilieninvestoren in Europa. 844 Entscheider von Immobilienfirmen, Investmentmanager und andere Branchenexperten in Europa wurden befragt, um die aktuelle 19. Ausgabe zu erstellen.