WWF Bankenstudie 2022

Bei Klimazielen und Naturschutz zeigt der österreichische Bankensektor große Lücken.

Österreichs Banken haben Aufholbedarf

Die Klima- und Biodiversitätskrise verändert die Geschäfte der Bankenwelt. Wir sehen, wie durch die fortschreitende Erderwärmung und die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen immer mehr Ökosysteme an ihre Belastungsgrenzen geraten.

Auch der österreichische Bankensektor wird grundlegend umdenken müssen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Neben der Umsetzung von politischen Vorgaben gehört dazu eine umfassend nachhaltige Ausrichtung der Kernbereiche innerhalb der Banken. Nur so können Finanzflüsse konsequent in klima- und umweltfreundliche Bereiche umgesteuert und dringend notwendige Lösungen in der Gesellschaft und in der Gestaltung der Wirtschaft beschleunigt werden.

Gemeinsame Auswertung von WWF und PwC Österreich

Für ihre Studie haben der WWF und PwC Österreich 14 Banken untersucht. Dabei widmete sich die Prüfung drei Schlüsselfeldern: Unternehmensführung, Sparen und Anlagen, sowie Kredite und Finanzierungen. Die Bewertung erfolgte auf der Basis von Fragebögen, Interviews und eigenen Recherchen.

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Die wichtigsten Fakten im Überblick

Keine der untersuchten Banken kann eine umfassende Strategie zur Dekarbonisierung des Kerngeschäfts vorlegen, wie sie die Ziele des Pariser Klimavertrags erfordern. Konkrete Ziele gibt es im Regelfall nur für die eigene Betriebsökologie, die aber bei Banken im Vergleich weniger relevant ist. Auch das Volumen an nachhaltigen Finanzprodukten ist im Vergleich zu konventionellen Produkten gering: Nur drei der 14 Banken bieten ein "nachhaltiges Spar- und Giroprodukt" an.

Auf der fünfstufigen Klimaschutz-Bewertungsskala erreicht daher keines der untersuchten Institute die Top-Kategorie „Visionär“. Nur eine Bank erreicht den Status „Vorreiter“. Fünf weitere Institute erreichen als “Verfolger“ die drittbeste Kategorie.

Im Bereich Biodiversität bleiben die ersten drei Ranking-Kategorien leer. Nur vier der 14 erfassten Banken beschäftigen sich überhaupt damit in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Keine einzige Bank hat eine Biodiversitätsstrategie für ihr Kerngeschäft. Deutlicher Handlungsbedarf besteht auch im Bereich der Vergütungspolitik.

Zwölf der 14 untersuchten Banken verwenden ein Nachhaltigkeits-Gütesiegel. Immerhin alle 14 bieten Fonds und ETFs mit Nachhaltigkeitsbezug an. Sechs Banken bieten spezielle Hypotheken und Baukredite für energieeffiziente Gebäude und erneuerbare Energiesysteme in Gebäuden an.

Studie downloaden

“Die Klimakrise und das Artensterben sind die ultimativen Stress- Tests, aber bisher nicht im Kerngeschäft der Banken angekommen. Daher finanzieren sie immer noch sehr viele Projekte, die das Erreichen der Klima- und Umweltziele sabotieren“

Andrea Johanides, WWF- Geschäftsführerin

Kontakt

Agatha Kalandra

Agatha Kalandra

Partnerin, Leiterin Clients & Markets, PwC Austria

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Roland Schöbel

Roland Schöbel

Partner, Leiter Unternehmensberatung, PwC Austria

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