Investor:innen wollen verstehen, wie Unternehmen Krisen bewältigen und widerstandsfähig bleiben, während sie in der heutigen instabil scheinenden Welt langfristige Werte schaffen und schützen. Zwei Bereiche treten dabei in den Vordergrund: Bahnbrechende neue Technologien und Nachhaltigkeit. Sie helfen zu beurteilen, ob Unternehmen die Chancen für eine Neuerfindung und geschäftliche Umgestaltung nutzen können.
Dies sind einige der Ergebnisse der Global Investor Survey 2023 von PwC. Im Rahmen der Umfrage wurden 345 Investor:innen und Analyst:innen aus verschiedenen Regionen, Anlageklassen und Anlageansätzen befragt. So hat PwC untersucht, wie Anleger:innen Bedrohungen und Chancen einschätzen, Kapital zuweisen und Entscheidungen treffen. Erfragt wurde auch das Vertrauen in die bereitgestellten Informationen.
Aus der Studie geht hervor: Anleger:innen wünschen sich klarere, einheitlichere und vergleichbarere Informationen über die wesentlichen Probleme der Unternehmen. Sie verstehen, wie die Unternehmen die potenziellen Kompromisse zwischen kurzfristigen Krisen und langfristigen geschäftlichen Veränderungen angehen.
Die Sorgen der Anleger:innen über die makroökonomische Volatilität und die Inflation sind gegenüber dem hohen Niveau des Vergleichszeitraumes im Vorjahr zurückgegangen, obwohl diese Risiken im Vergleich zu anderen nach wie vor erheblich sind. Auch wenn sie im Vergleich zu anderen Risiken weniger bedeutend sind, ist es wichtig festzustellen, dass Bedrohungen durch klimabedingte Risiken sowie soziale Ungleichheit im Jahresvergleich aus Sicht der Investor:innen zugenommen haben. Hier hat sich der Schwerpunkt verlagert.
Anteil der Investor:innen, die glauben, dass Unternehmen den folgenden Bedrohungen ausgesetzt sein werden:
Künstliche Intelligenz und revolutionäre neue Technologien ziehen größtes Interesse von Investor:innen auf sich. 85 % der Anleger:innen halten eine beschleunigte Einführung von KI für entscheidend, trotz möglicher Risiken. Die Befragten nannten den technologischen Wandel als den Faktor, der die Wertschöpfung von Unternehmen in den nächsten drei Jahren am stärksten beeinflussen wird. Investor:innen möchten auch wissen, wie diese Technologien eingesetzt werden.
Drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Art und Weise, wie Unternehmen mit nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen umgehen, ein wichtiger Faktor für ihre Investitionsentscheidungen ist. Unsere Daten zeigen auch, dass sie bessere Informationen wünschen, einschließlich der Kosten für die Erfüllung von Nachhaltigkeitsverpflichtungen und eines klaren Fahrplans für die Erreichung dieser Verpflichtungen.
Anleger:innen müssen sich bei ihren Investitionsentscheidungen auf Informationen aus einer Reihe von Quellen verlassen können. Aber sie tun dies mit Vorbehalt, wie unsere Umfrage zeigt. Die Anleger:innen vergleichen diverse Informationsquellen miteinander, um so zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen.
94 % der Investor:innen denken, dass die Berichterstattung der Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsleistung zumindest einige unbelegte Behauptungen enthält – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Dies könnte die Unterstützung der Anleger:innen für neue Offenlegungspflichten erklären, wie sie die Richtlinie der Europäischen Union zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und das International Sustainability Standards Board (ISSB) vorsehen. Diese Vorgaben sollen zu einer einheitlichen, vergleichbaren Nachhaltigkeitsberichterstattung führen.
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Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz sind Schlüsselbereiche, in denen Investor:innen auf Fortschritte drängen. Zugleich fordern sie eine höhere Qualität der Berichtsinformationen in diesen Bereichen. Eine bessere Berichterstattung ist ein notwendiger erster Schritt, aber letztlich müssen die Informationen auch einem strategischen Zweck dienen.
Für CEOs und ihre Führungsteams liegt der Schlüssel darin, diese Erkenntnisse zu nutzen, um Chancen und Bedrohungen zu erkennen, ihre Geschäftsmodelle auf die nächste Stufe zu heben und ihren Wettbewerbsvorteil nachhaltig zu verbessern.
Für die Studie hat PwC 345 Investor:innen, Asset Manager:innen und Analyst:innen in 43 Ländern befragt. Unter den Befragten waren hauptsächlich institutionelle Anleger:innen mit einem breiten Spektrum an Assetklassen, Investitionsansätzen und Zeithorizonten. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) liegt zwischen 500 Millionen und einer Billion US-Dollar oder mehr.